Als Schwimmlehrer ist mir wichtig, dass dein Kind im Seepferdchen-Kurs nicht nur ein Abzeichen bekommt, sondern vor allem Sicherheit, Freude und Vertrauen ins Wasser entwickelt. Darum verstehe ich den Kurs als liebevolle, klare Einladung: Dein Kind darf in seinem Tempo wachsen – mit mir als verlässlichem Gegenüber an seiner Seite.
Für wen ist der Seepferdchen-Kurs gedacht?
Der Kurs richtet sich an Kinder ab etwa 4,5 Jahren. In diesem Alter können viele Kinder ihren Körper schon so koordinieren, dass erste Schwimmbewegungen möglich werden, sie verstehen einfache Anweisungen und können sich für eine gewisse Zeit auf eine Aufgabe konzentrieren. Gleichzeitig ist jedes Kind unterschiedlich weit – deshalb schaue ich immer genau hin: Ist dein Kind körperlich und emotional bereit für diesen Schritt oder braucht es noch mehr Zeit zur Wassergewöhnung? Druck hat hier keinen Platz.
Was machen wir im Kurs?
Im Seepferdchen-Kurs üben wir Schritt für Schritt alle Fähigkeiten, die dein Kind braucht, um sich über eine kurze Strecke sicher über Wasser halten zu können. Dazu gehören unter anderem
spielerische Wassergewöhnung, auch für Kinder, die noch unsicher sind,
sich im Wasser fortbewegen – zuerst mit Hilfsmitteln, dann immer freier,
Tauchen mit den Augen ins Wasser, später auch mit dem ganzen Kopf,
Springen vom Beckenrand, Vertrauen in den eigenen Körper,
Atmen, Ausatmen ins Wasser, Pausen machen,
einfache Regeln für Sicherheit im und am Wasser.
Ich arbeite mit vielen Spielen, Bildern und kleinen Geschichten, damit dein Kind nicht das Gefühl hat, „leisten“ zu müssen, sondern erleben darf, wie schön es ist, sich im Wasser frei zu bewegen. Kinder dürfen Angst haben, sie dürfen vorsichtig sein, sie dürfen langsam sein – ich nehme das ernst und begleite sie so, dass aus Unsicherheit Schritt für Schritt Mut werden kann.
Was braucht dein Kind für das Seepferdchen-Abzeichen?
Das Seepferdchen ist das erste offizielle Schwimmabzeichen und heißt offiziell „Frühschwimmer“. Um dieses Abzeichen zu bekommen, muss dein Kind bestimmte Anforderungen erfüllen, die ich im Kurs gezielt vorbereite:
1. Sprung vom Beckenrand
Dein Kind springt selbstständig vom Beckenrand ins tiefe Wasser und kann sich danach ohne Hilfe wieder an die Wasseroberfläche orientieren und losschwimmen. Hier geht es nicht um einen perfekten Sprung, sondern darum, dass dein Kind sich traut und danach sicher weiterschwimmt.
2. 25 Meter Schwimmen
Dein Kind schwimmt eine Strecke von 25 Metern am Stück – ohne Schwimmhilfen und ohne festhalten. Welche Schwimmart es dabei nutzt, ist zweitrangig. Viele Kinder schwimmen eine Mischung aus „Hundepaddeln“, Bauchlage, Rückenlage oder ersten Armzügen. Entscheidend ist, dass es sich eigenständig über Wasser halten und vorwärts bewegen kann.
3. Einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser holen
Dein Kind taucht mit den Händen ins schultertiefe Wasser und holt einen Gegenstand (zum Beispiel einen Ring oder ein kleines Spielzeug) vom Beckenboden hoch. Dabei geht es um die Kombination aus Überwindung, Koordination und sicherem Auftauchen.
4. Kenntnis der Baderegeln
Dein Kind kennt die wichtigsten Baderegeln, zum Beispiel: nicht ohne Erwachsene ins Wasser gehen, niemanden untertauchen, nicht ins Wasser springen, wenn andere darunter schwimmen, auf den Beckenrand achten und auf die Aufsicht hören. Wir besprechen diese Regeln im Kurs kindgerecht, wiederholen sie in Spielen und schauen zusammen, warum sie so wichtig sind.
Mein Anspruch als Schwimmpädagoge
Mir ist lieber, ein Kind geht ohne Abzeichen, aber mit einem guten Gefühl nach Hause, als mit Seepferdchen auf der Brust und Angst im Bauch. Deshalb gilt: Das Abzeichen ist ein Ziel, aber es ist nicht der Maßstab für den Wert deines Kindes oder für „Erfolg“. Manche Kinder schaffen alle Anforderungen innerhalb eines Kursblocks, andere brauchen mehrere Runden – und beides ist völlig in Ordnung.
Im Seepferdchen-Kurs begleite ich dein Kind fachlich fundiert, aber immer kindgerecht, mit Respekt vor seinem Tempo und seinen Grenzen. Denn echte Sicherheit im Wasser entsteht nicht durch Druck, sondern durch Vertrauen, Wiederholung und das Gefühl: Ich kann das – und ich bin nicht allein.



